Deeskalation Ärztin
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Gemeinsam gegen Gewalt im Gesundheitswesen

/ KTM-Redaktion / Krankenhäuser

Die Ärztekammern in Nordrhein-Westfalen, das Klinikum Leverkusen und Experten der Polizei Recklinghausen haben als Kooperationspartner im landesweiten Präventionsnetzwerk ,Sicher im Dienst‘ ein Deeskalationstraining entwickelt, das speziell auf die Anforderungen in der Patientenversorgung abgestimmt ist und Beschäftigte in Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen im Umgang mit aggressivem Verhalten schult. Das Angebot reiht sich ein in das gemeinsame Vorgehen der nordrhein-westfälischen Landesregierung und Partnern gegen Gewalt gegenüber Beschäftigten im Gesundheitswesen.

Laut einer Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung aus dem Jahr 2024, an der sich rund 7.600 Ärzte, Psychologische Psychotherapeuten und Medizinische Fachangestellte beteiligt hatten, gaben 85 Prozent der Befragten an, dass Beschimpfungen, Beleidigungen oder Bedrohungen durch Patienten in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hätten. Ähnliche Zahlen liegen aus Krankenhäusern und Notaufnahmen vor. In einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft aus dem Jahr 2024 gaben 73 Prozent der Krankenhäuser an, dass die Zahl der Übergriffe in ihren Häusern in den vergangenen fünf Jahren gestiegen ist.

Zum Start des Programms sagte der Gesundheitsminister von NRW, Karl-Josef Laumann (CDU): „Berichte über Gewalt gegenüber denjenigen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, anderen zu helfen, bestürzen mich zutiefst. Als Gesundheitsministerium haben wir zusammen mit Akteuren des Gesundheitswesens in Nordrhein-Westfalen eine gemeinsame Resolution verabschiedet und eine Kampagne gestartet, um öffentlichkeitswirksam auf das Problem von Übergriffen aufmerksam zu machen und zugleich Solidarität mit allen Beschäftigten im Gesundheitswesen zu zeigen. Ich begrüße sehr, dass die Ärztekammern gemeinsam mit dem Präventionsnetzwerk ‚Sicher im Dienst‘ ein Deeskalationstraining speziell für Beschäftigte des Gesundheitswesens entwickelt haben.“ Es helfe, Ärzten, medizinischem und pharmazeutischem Fachpersonal, Rettungskräften, Pflegekräften und allen weiteren Beschäftigten im Gesundheitswesen, Gewaltsituationen rechtzeitig zu erkennen, sich im Ernstfall richtig zu verhalten und so besser gegen Gewalt zu schützen.

Das neue Trainingskonzept basiert auf einem 2023 eingeführten Deeskalationstraining von ,Sicher im Dienst‘ für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die erste Fortbildung für den Bereich des Gesundheitswesens fand auf dem Medizinischen Kongress „ä25“ Anfang Oktober in Bonn statt. Um möglichst viele Beschäftigte schulen zu können, bilden die Ärztekammern die Deeskalationstrainer über ihre Fortbildungsakademien aus. Einrichtungen, die Interesse an der Ausbildung von Mitarbeitenden als Deeskalationstrainer oder haben, können sich ab sofort über die Websites www.akademie-nordrhein.de und www.akademie-wl.de informieren und anmelden.