BGW-Gesundheitspreis 2023: Wer hat die Nase vorn?
Den 1. Preis nahmen Nicole Schröder und Simon Gaußmann von der Krankenhaus St. Joseph-Stift GmbH aus Bremen entgegen. ©BGW/Bianca Hobusch
Betriebliches Gesundheitsmanagement zahlt sich aus: Auf diese Erkenntnis setzen drei Einrichtungen, die mit dem BGW-Gesundheitspreis 2023 ausgezeichnet wurden: das St. Joseph-Stift Bremen, die Klinik Teutoburger Wald und die Klinik Höhenried.
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat nach vorbildlichem Vorgehen und innovativen Ideen rund um sicheres und gesundes Arbeiten im Krankenhaus gesucht. Mit dem Wettbewerb macht die BGW auch darauf aufmerksam, wie sich Unternehmen in Zeiten von Personalmangel und Krankenhausreform wichtige Handlungsspielräume verschaffen können. Die Preise wurden Anfang September auf dem Fachkongress BGW forum 2023 in Hamburg verliehen.
1. Preis: Krankenhaus St. Joseph-Stift GmbH, Bremen
Das Akutkrankenhaus mit rund 1.300 Mitarbeitenden, das zur katholischen St. Franziskus-Stiftung Münster gehört, überzeugte die Jury durch den hohen Professionalisierungsgrad im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Mit maßgeschneiderten Angeboten werden verschiedene Beschäftigtengruppen individuell angesprochen. Die Steuerung von BGM-Maßnahmen erfolgt auf Basis von Kennzahlen und jährlichen Gesundheitsberichten. Die Führungskräfte sollen ihre Verantwortung für die Gesundheit der Mitarbeitenden wahrnehmen und so das Rückgrat einer gesundheitsförderlichen Organisationskultur bilden. Das Krankenhaus beeindruckt mit einer großen Fülle an Maßnahmen. Themen wie psychische Belastung oder Gewaltprävention werden ebenso aufgegriffen wie etwa Hautprobleme und Schwitzen bei der Nutzung von OP-Einmalhauben. Die Lösung im letztgenannten Fall: ein Nähprojekt für Baumwollhauben, die Hygienestandards einhalten und zugleich helfen, den Müll zu reduzieren. Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro soll für weitere Gesundheitsprojekte eingesetzt werden.
2. Preis: Klinik Teutoburger Wald, Bad Rothenfelde
Mit 150 Mitarbeitenden zählt die Schwerpunktklinik für Patient:innen mit Herz-, Gefäß-, Atemwegs- und Stoffwechselkrankheiten zu den eher kleinen Häusern. Die Reha-Klinik der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover punktet dennoch mit durchdachten Strukturen für ein erfolgreiches betriebliches Gesundheitsmanagement: Das Personal wird systematisch in die Entwicklung einer gesundheitsförderlichen Organisation eingebunden. Zum Beispiel kreuzen Mitarbeitende bei Befragung nicht etwas an, sondern formulieren ihre Probleme und Themen in Workshops selbst auf Karten. So entstand ein Austausch zwischen Pflegenden und dem ärztlichen Team im Rahmen einer Sprechstunde. Die Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung sind nicht nur an Mitarbeitende gerichtet, sondern bewusst auch an deren Familien. Mit dem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro können weitere Maßnahmen umgesetzt werden.
3. Preis: Klinik Höhenried gGmbH, Bernried
Die nahe dem Starnberger See in Bayern gelegene Reha-Klinik mit den Schwerpunkten Kardiologie, Orthopädie und Psychosomatik legt viel Wert darauf, dass sich die knapp 500 Mitarbeitenden wohlfühlen. Das kommt offenbar gut an: Stellen können besetzt werden, viele Beschäftigte sind schon lange für die Einrichtung tätig und profitieren von umfangreichen Angeboten für ihre Gesundheit: Ergonomieberatung, Yoga, die Nutzung hauseigener Gesundheitseinrichtungen, flexible Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuung in besonderen Situationen. Das Fundament bilden Betriebsvereinbarungen mit Gesundheitsbezug. Auch die Gefährdungsbeurteilung ist fest in die betrieblichen Strukturen und Abläufe eingebunden. Für ihr Vorgehen ‚ohne blinde Flecken‘ – so die Jury – erhielt die Klinik Höhenried ein Preisgeld von 10.000 Euro.
Informationen: www.bgw-online.de/gesundheitspreis