#FacharztNotfallmedizinJETZT
Die DGINA fordert die Einführung eines Facharztes für Notfallmedizin. Anders als in fast allen europäischen Ländern gibt es in Deutschland bisher keine eigene Facharztweiterbildung für das medizinische Personal in Notaufnahmen.
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Die Deutsche Gesellschaft für Notfallmedizin (DGINA) fordert die deutschlandweite Einführung eines Facharztes für Notfallmedizin. Im Unterschied zu fast allen anderen europäischen Ländern gibt es in Deutschland bisher keine eigene Facharztweiterbildung für das medizinische Personal in Notaufnahmen.
Mit der Initiative ‚#FacharztNotfallmedizinJETZT‘, die auf dem DGINA-Jahreskongress Anfang Mai gestartet ist, möchte die Gesellschaft die Fachöffentlichkeit auf das Thema aufmerksam machen und zum Handeln bewegen. Wie DGINA-Präsident Martin Pin berichtet, trifft das Thema auf großes Interesse. „Die Webseite der Initiative wurde bereits über 17.000-mal aufgerufen, das von der DGINA erarbeitete Curriculum bereits über 6.200-mal angesehen. Wir bekommen viel positives Feedback – insbesondere vom medizinischen Nachwuchs.“
Julia Lorenz, Vertreterin der YoungDGINA und Mitautorin des Curriculums: „Das Echo auf die Initiative zeigt: Wer heute in der Notaufnahme arbeitet, will Verantwortung für schwer kranke Patientinnen und Patienten übernehmen – und braucht eine strukturierte Weiterbildung wie auch eine verlässliche Perspektive.“ Den Wunsch nach einer zukunftsorientierten Facharztweiterbildung für Notfallmedizin hätten aber nicht nur Nachwuchskräfte aus unterschiedlichsten Fachdisziplinen; auch erfahrene Notfallmediziner, die bereits seit vielen Jahren in der prähospitalen und klinischen Notfallmedizin tätig sind, würden sich dafür einsetzten, so Lorenz.
Bestehende Zusatzweiterbildung nicht ersetzen, sondern ergänzen
Wie der DGINA-Präsident erklärt, soll eine eigenständige Facharztweiterbildung die bestehende „Zusatzweiterbildung Klinische Akut- und Notfallmedizin” nicht ersetzen. Sie sei vielmehr die notwendige Ergänzung für eine effiziente und sichere Versorgung von Notfallpatienten. „Bei zunehmend knapper werdenden ärztlichen Ressourcen müssen wir der jungen Generation die Möglichkeit bieten, selbst zu entscheiden, welchen Karriereweg sie einschlagen wollen“ so Pin. 23 von 27 EU-Staaten, in denen der Facharzt für Notfallmedizin schon etabliert sei, hätten das bereits erkannt. Weitere Informationen unter: www.facharztnotfallmedizin.de