FC Bayern und Bezirkskliniken Schwaben kooperieren

v.l.: Psychologe Christian Luthardt, Campus-Leiter Jochen Sauer (beide FCB), Thomas Duell (Stabsstelle Sonderaufgaben beim Vorstand) und Vorstandsvorsitzender Stefan Brunhuber (beide Bezirkskliniken). @fc-bayern.com

Pionierprojekt im Bereich der mentalen Gesundheit: Die Bezirkskliniken Schwaben und der FC Bayern München schließen einen Kooperationsvertrag, um die psychische Gesundheit der Spielerinnen und Spieler in den Nachwuchsteams zu sichern.

Einmal auf dem grünen Rasen der Münchner Allianz-Arena um Ball und Punkte kämpfen zu dürfen, wie es Thomas Müller und Joshua Kimmich regelmäßig tun, das ist der Traum fast aller Fußballer:innen. Erfolg hat aber auch mit einer großen Erwartungshaltung zu tun. Nicht jede:r hält diesem Druck stand. Zur Sicherstellung der psychischen Gesundheit der jungen Aktiven ist der deutsche Rekordmeister mit den Bezirkskliniken Schwaben eine Kooperation eingegangen. „Die mentale Gesundheit unserer Spielerinnen und Spieler ist uns ein wichtiges Anliegen … Wir möchten den jungen Sportlerinnen und Sportlern nicht nur eine erfolgreiche, sondern vor allem auch eine gesunde Entwicklung ermöglichen“, so Jochen Sauer, Leiter des FC Bayern-Campus. Die Kooperation mit den Bezirkskliniken Schwaben sei ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung.

Die Zusammenarbeit resultiert aus einer in den Vorjahren entstandenen, vertraglich nicht geregelten Kooperation, die verstetigt und intensiviert werden soll. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Bezirkskliniken, die für die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung der Bevölkerung zuständig sind und zu diesem Zweck unter anderem das Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg als Bestandteil der Universitätsmedizin Augsburg betreiben, qualifiziertes Fachpersonal wie Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten stellen. Sollte eine Spielerin oder ein Spieler eine Einschätzung wünschen, findet in der Regel innerhalb einer Woche ein Erstgespräch statt „In dieser Leistungssport-Clearing-Sprechstunde soll abgeklärt werden, ob eventuell die psychische Gesundheit des Betroffenen beeinträchtigt ist“, so PD Dr. Astrid Röh vom BKH Augsburg. Sie leitet die Spezialambulanz ‚Sportpsychiatrie‘ der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Augsburg. Sollte sich eine Behandlungsbedürftigkeit ergeben, kümmern sich die Bezirkskliniken um kompetente und unkomplizierte Unterstützung bei der Vermittlung eines individuellen ambulanten oder stationären Behandlungsangebots. „Wir fungieren quasi als Scharnier, um den jungen Sportlern schnell helfen zu können“, sagt Röh.

Im Bedarfsfall findet jedes halbe Jahr ein Screening mit dem externen weiterbehandelnden medizinischen Fachpersonal statt. Die Bezirkskliniken verpflichten sich, die Beschäftigten des Nachwuchsleistungszentrums im Hinblick auf Erkennen und Umgang mit psychischen Auffälligkeiten bei den Heranwachsenden zu schulen. Zudem steht das medizinische Fachpersonal bei der Erstellung von Kriseninterventionsplänen und fachspezifischen Leitfäden beratend zur Seite.

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