In Dresden werden KI und Biomedizin verknüpft

In Dresden entsteht ein neues Forschungsprogramm zur Verknüpfung von Künstlicher Intelligenz und Biomedizin. Das berge ein enormes Potential, das nur durch umfassende und fachübergreifende Kooperationen gehoben werden könne, hieß es.

Nach der Vertragsunterzeichnung in der Sächsischen Staatskanzlei v.l.: Prof. Stephan Grill, Direktor Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik; Ministerpräsident Michael Kretschmer; Prof. Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft; Prof. Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden; Dr. Dr. Michel Pairet, Mitglied des Vorstandes der Boehringer Ingelheim Stiftung; Christoph Boehringer, Vorsitzender des Vorstands der Boehringer Ingelheim Stiftung. © Pawel Sosnowski


Ende November wurde in der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden von Vertretern der Boehringer Ingelheim Stiftung, der Max-Planck-Gesellschaft und der Technischen Universität Dresden ein Vertrag zum Aufbau des innovativen Forschungsprogramms ,Biomedizinische Künstliche Intelligenz (KI) - BioAI Dresden‘ unterzeichnet. Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow waren bei der Vertragsunterzeichnung anwesend.

Die gemeinnützige Boehringer Ingelheim Stiftung fördert das Vorhaben mit 20 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren und bringt damit die Hälfte der insgesamt vorgesehenen 40 Millionen Euro auf. Die Max-Planck-Gesellschaft, die TU Dresden und der Freistaat Sachsen finanzieren die andere Hälfte des Vorhabens, das Forschung im Bereich der biologischen und biomedizinischen KI ermöglichen soll. Dazu entsteht ein neuer Bereich mit zwei Forschungsgruppen, angesiedelt am Zentrum für Systembiologie Dresden (CSBD), einem interinstitutionellen Zentrum zwischen dem Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG), dem Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme (MPIPKS) und der Technischen Universität Dresden.

Darüber hinaus wird der neue Forschungsbereich im engen partnerschaftlichen Austausch mit dem AITHYRA Institut in Wien stehen. Dieses wurde im September 2024 gegründet und ebenfalls von der Boehringer Ingelheim Stiftung gefördert. Als Gründungsdirektor für dieses europaweit einzigartige Institut für künstliche Intelligenz auf dem Feld der Biomedizin konnte dort DeepMind-Professor Michael Bronstein gewonnen werden.

,BioAI Dresden‘ soll KI-Methoden mit biochemischem und physikalischem Wissen über die Skalen der Biologie hinweg kombinieren und so entscheidend zu einem neuen wissenschaftlichen Verständnis der menschlichen Gesundheit beitragen. Die Auswahl und Berufung auf Direktoren- und Forschungsgruppenleiterebene wird nach den Exzellenzkriterien und Verfahren der Max-Planck-Gesellschaft erfolgen.

Die Verknüpfung von Biomedizin und künstlicher Intelligenz berge ein enormes Potential, das nur durch umfassende und fachübergreifende Kooperationen gehoben werden könne, hieß es. Deshalb würden BioAI Dresden und das AITHYRA Institut Partnerschaften mit herausragenden Forschungsinstitutionen wie z. B. dem Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) mit seinen sechs Standorten in Europa, der EPFL – Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne, der Universität Oxford und dem Broad Institute in den USA anstreben. Mit dem neuen Forschungsprojekt könne Dresden sein bereits vorhandenes und weiter zu entwickelndes Potential voll einbringen.

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