Krankenhaus Rating Report 2023

Boris Augurzky, Sebastian Krolop, Johannes Hollenbach, Daniel Monsees, Adam Pilny, Christoph M. Schmidt und Christiane Wuckel: Krankenhaus Rating Report 2023. Die Revolution?! Verlag medhochzwei. ISBN 089-3-86216-976-4. Auch als eBook und im Online-Abonnement.

Der 19. Krankenhaus Rating Report bietet Krankenhäusern und deren Geschäftspartnern sowie Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft wertvolle, empirisch abgesicherte Erkenntnisse über die Entwicklung des Krankenhausmarkts.

Dem Krankenhaus Rating Report 2023 liegen 525 Jahresabschlüsse von über 950 Krankenhäusern zugrunde. Erstellt wurde er gemeinsam vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen (BIB). Der Report zeigt, dass die Krankenhäuser die Nachwirkungen der Corona-Pandemie noch spüren – in Form einer geringen Auslastung und andauernder Personalknappheit. Inflation und Energiekrise machen ihnen ebenfalls zu schaffen. Steigende Kosten stehen stagnierenden Erlösen gegenüber, die Liquidität wird knapp. Die angekündigte große Krankenhausreform und die damit verbundene Unsicherheit über die Zukunft lähmen wichtige Entscheidungen.

Die Studienautoren liefern mit dem Report empirisch abgesicherte Erkenntnisse über den Krankenhausmarkt. Sie zeigen die Zusammenhänge anhand zahlreicher farbiger Schaubilder, Karten und Tabellen, darunter umfangreiche Benchmarks.

Einige wichtige Ergebnisse im Überblick:

  • Nach einem wirtschaftlich guten Jahr 2020 hat sich 2021 die Lage wieder verschlechtert.
  • 32 % der Krankenhäuser schrieben einen Jahresverlust (2020: 22 %).
  • Die stationäre Fallzahl ist gesunken. 2022 nahm sie geringfügig zu, liegt aber um etwa sieben Prozent niedriger als 2019.
  • Die Investitionsfördermittel der Länder beliefen sich 2021 auf 3,3 Mrd. Euro (entspricht 3,2 % bezogen auf die Krankenhauserlöse). Um die Unternehmenssubstanz zu erhalten und weiterzuentwickeln, sollten jährlich jedoch mindestens 7 % der Erlöse in Investitionen fließen.
  • Die Auswertung vorliegender Jahresabschlüsse zeigt, dass das Rating in Ostdeutschland signifikant besser ausfällt. Am schlechtesten schneiden Bayern und Baden-Württemberg ab.
  • Kleine und besonders große Häuser erzielen eine geringere Umsatzrendite als Häuser mit einer Bettenzahl zwischen 500 und 900, ausgenommen Fachkliniken.
  • Die Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Gesundheitswesen ist zwischen 2015 und 2022 um 12 % gestiegen. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten hat insgesamt leicht zugenommen; im ärztlichen Dienst hat er sich zwischen 2004 und 2020 sogar mehr als verdoppelt. Auch die Zahl der Azubis nimmt zu. Trotz der gestiegenen Beschäftigtenzahl sind zahlreiche Stellen nicht besetzt (2022 lag die Zahl der gemeldeten offenen Stellen um 88 % höher als 2015).

Der Krankenhaus Rating Report 2023 bereitet weitere wichtige Studienergebnisse auf und bietet einen hilfreichen Ausblick auf die Entwicklung der Krankenhauslandschaft sowie auf die anstehende Krankenhausreform. „Die geplante große Krankenhausreform ist ein notwendiger Schritt, um das deutsche Gesundheitswesen effizienter und damit zukunftsfähig zu machen“, sagt Prof. Dr. Boris Augurzky, RWI-Gesundheitsexperte und Mitherausgeber des Reports.

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