Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung
©Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt
Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall. In Frankfurt am Main gibt es dafür seit zehn Jahren ein erprobtes Fortbildungskonzept, das auch in anderen Bundesländern umgesetzt wird. Am 26. April findet eine hybride Fortbildung statt.
Die medizinische Versorgung und ganzheitliche Betreuung nach einem sexuellen Gewaltgeschehen sind für Krankenhäuser und Arztpraxen eine herausfordernde Ausnahmesituation. Es gilt, die Notfallversorgung flexibel und empathisch zu gestalten sowie eine vertrauliche Spurensicherung durchzuführen, um Beweise für eine eventuelle Anklage gerichtssicher zu konservieren. Die behandelnden Ärzt:innen müssen Fingerspitzengefühl im Umgang mit Patient:innen beweisen, die sich meist in einem sehr emotionalen, posttraumatischen Zustand befinden. Hier setzt das Versorgungskonzept der ,Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung‘ Frankfurt an, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert und auch in anderen Bundesländern umgesetzt wird.
Das Konzept trägt dazu bei, dass Betroffene sich schnell und unkompliziert medizinisch (und auf Wunsch spurensichernd) behandeln lassen können. Die Polizei wird nur auf Wunsch der Betroffenen eingeschaltet. Am 26. April wird dazu in Frankfurt am Main und online die Fortbildung ,Ärztliche Versorgung nach Vergewaltigung‘ angeboten. Ziel ist es, die Handlungssicherheit aller an der Versorgung Beteiligten zu erhöhen, das Gespür für den Umgang mit oft schwer traumatisierten Menschen zu schärfen und im Umgang mit dieser Patientengruppe entlasten. Die Fortbildung ist praxisnah konzipiert, eine aktive Beteiligung der Teilnehmenden ist erwünscht. Die hybride Veranstaltung richtet sich an Ärzt:innen aus Krankenhäusern und niedergelassenen Praxen sowie an alle weiteren interessierten Berufsgruppen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Infos und Anmeldung (online bis 19. April 2023): www.frauennotruf-frankfurt.de/fachwissen/aerztliche-fortbildung