Mit Frühchen-Simulator lebensnah trainieren
Stellen am CKO den Frühchensimulator im Säuglingsinkubator vor: Chefarzt Dr. Florian Urlichs, Birgit Bohnenkamp (Stellvertretende Sprecherin Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung), Michael Prior (Sprecher Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung) und Andreas Bernard vom Förderverein Gecko (von links). ©Daniel Meier/CKO
Das Christliche Kinderhospital Osnabrück (CKO) hat einen neuen Frühchen-Simulator, einen der ersten seiner Art in Norddeutschland. Damit kann das Ärzte- und Pflegeteam wichtige Eingriffe an Frühgeborenen üben und in der Praxis Leben retten.
Dr. Florian Urlichs, Chefarzt des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück, sieht eine Verantwortung für die Schulung von Kolleg:innen, die im norddeutschen Raum an der Frühgeborenenversorgung beteiligt sind. Dabei unterstützt der Frühchen-Simulator. Die Trainings sollen in einem Reanimationszentrum für Frühgeborene stattfinden, das aktuell im Aufbau ist.
Frühgeborene Kinder unter 1.250 Gramm sind auch für erfahrene Ärzteteams eine große Herausforderung. Denn Frühchen sind nicht allzu häufig und benötigen eine besondere Behandlung. Insbesondere bei plötzlich auftretenden Komplikationen müssen alle Handgriffe präzise aufeinander abgestimmt sein, lebenswichtige Entscheidungen müssen binnen weniger Sekunden getroffen werden. Solche Situationen sollen regelmäßig lebensnah mit dem neuen Frühchen-Simulator trainiert werden. Die Puppe heißt Paul, ist 35 Zentimeter groß und wiegt 1.000 Gramm, entspricht somit einem Frühchen der 27. Schwangerschaftswoche, also mehr als drei Monate zu früh geboren.
Der Simulator kann die verschiedenen Szenarien darstellen und das Ärzte- und Pflegeteam kann an der Puppe alle relevanten Eingriffe üben. Paul reagiert auf die Gabe von Medikamenten wie auch auf Wiederbelebungsmaßnahmen. Am Ende erhält das Team eine Aussage, wie erfolgreich die Maßnahmen waren. „Durch diesen Trainingseffekt können wir sicherstellen, dass unsere kleinsten Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten“, so Dr. Urlichs.
Anschaffung und Wartung des Simulators werden von der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung (Osnabrück) mit 64.000 Euro unterstützt. Deren Sprecher Michael Prior betont, dass seine Stiftung dieses High-End-Technikprodukt, das Leben rettet, gern unterstütze. Denn es verleihe den beteiligten Berufen im Bereich Pflege zusätzliche Attraktivität und passe zum derzeitigen Förderschwerpunkt ‚Berufliche Bildung‘ seines Hauses.