Rettung von Orang-Utan-Dame Cinta durch Ärztinnen des Krankenhauses Porz am Rhein

Emotionale Unterstützung: Der Affendame wird die Hand gehalten ©Kölner Zoo

Mitte August operierte ein Team der Frauenklinik des Krankenhauses Porz am Rhein das Orang-Utan-Weibchen Cinta. Grund für die OP war eine weit fortgeschrittene Eierstockinfektion. Die OP war erfolgreich, der Affendame geht es inzwischen deutlich besser.

Dr. Mahdis Najafpour, Chefärztin der Gynäkologie im Krankenhaus Porz am Rhein, kam mit ihrem Team, bestehend aus Dr. Patricia Van de Vondel, Chefärztin der Geburtshilfe am Krankenhaus Porz am Rhein, sowie einer OP-Fachkraft inklusive eines kompletten OP-Inventars in die Tierarzträume des Kölner Zoos, um den Affen vor Ort gemeinsam mit der Tierärztin des Kölner Zoos, Dr. Sandra Marcordes, zu behandeln. OPs an Tieren durch Humanmediziner sind selten: „Orang-Utans sind uns Menschen in ihrer Anatomie faszinierend ähnlich. Das Erbgut stimmt zu ca. 97 Prozent überein, sodass auch die Eierstöcke der Menschenaffen denen der primären humanen Geschlechtsorgane in hohem Maße gleichen.“ Eine OP durch ausgebildete Fachleute erhöhe die Chancen eines komplikationsfreien Behandlungsverlaufs und sei in einem Fall wie diesem sehr sinnvoll.

Im Krankenhaus Porz am Rhein seien solche OPs Routine. „Cinta zu operieren war jedoch etwas ganz Besonderes und nicht vergleichbar mit unseren bisherigen Erfahrungen. Die Operation lief erfreulicherweise ohne Komplikationen ab, auch die Narkose vertrug das Affenweibchen ohne Probleme“, berichtet Dr. Van de Vondel. Auch Veterinärmedizinerin Marcordes ist froh über die Hilfe aus der Humanmedizin.

„Die Affendame ist auf einem guten Weg, bald wieder vollständig fit zu sein. Mein Team hat Cinta postoperativ besucht und sich von ihrem guten Zustand überzeugt“, so Dr. Najafpour. Sie könne sich eine weitere Kooperation vorstellen: „Nicht nur fachlich ist diese Aufgabe sehr spannend, sondern auch das Miteinander aller Beteiligten war sehr besonders. Der liebevolle Umgang mit dem Tier hat mich zutiefst berührt.“

Auch der Direktor des Kölner Zoos, Prof. Theo B. Pagel, ist beeindruckt vom Ergebnis der OP: „Von dieser hervorragenden Teamleistung haben alle profitiert – vor allem unsere Cinta. Ich bin froh, dass ihr auf diesem Wege geholfen werden konnte. Wir können uns gut vorstellen, bei Bedarf in Zukunft erneut auf die Expertise des Krankenhauses Porz zurückzugreifen.“

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