Zwischen Prüfung, Schichtdienst und Wickeltisch

Neben dem Studium der Humanmedizin ist Juri der Lebensmittelpunkt von Sophia und Felix. Die PMU Nürnberg unterstützt sie dabei, Familie und Studium unter einen Hut zu bekommen. ©Giulia Iannicelli, Klinikum Nürnberg

Das Medizinstudium an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Nürnberg klappt auch mit Baby. Bereits vier ‚PMU-Babys‘ haben seit Gründung des Nürnberger Standorts das Licht der Welt erblickt.

Dr. Ines Spieler leitet die Studiengangsorganisation an der PMU Nürnberg. Ist eine Studentin schwanger, wird ein individueller Studienplan mit möglichst wenig Zeitverlust erarbeitet. „Das Medizinstudium an unserer Universität ist kompakt und sehr lernintensiv“, so Dr. Spieler. „In fünf Jahren können die Studierenden bei uns den Doktortitel machen; eine Babypause ist da natürlich nicht vorgesehen.“ Hinzu kommt: Bei einem Medizinstudium muss bereits ab dem ersten Tag der Schwangerschaft geprüft werden, ob Lehrveranstaltungen und Praktika in einem Labor oder auch praktische Einsätze in den Kliniken überhaupt möglich sind. Die PMU Nürnberg ist eine kleine familiäre Uni. „Bei uns gibt es kein Standardprogramm“, so Dr. Spieler. „Wir können individuell schauen, was geht und was nicht, und haben so in den vergangenen Jahren nicht nur vier Mütter durch das Studium begleitet, sondern auch mehrere Schwangere durch das letzte Studienjahr, die kurz nach dem Abschluss entbunden haben – und zwar allesamt in der fünfjährigen Regelstudienzeit.“

Mehr Flexibilität bei Lehrplänen, Präsenzzeiten und Rotationen ist das eine. Studierende mit Kind sind zudem auf praktische Unterstützung angewiesen, insbesondere bei der Kinderbetreuung. Sechs Prozent der Studierenden in Deutschland haben Kinder. Immer mehr offizielle Stellen erkennen den Bedarf an Unterstützung und haben Beratungsstellen geschaffen. Auch der Gesetzgeber hat gehandelt. Studentinnen haben seit der Neufassung des Mutterschutzgesetzes 2018 einen gesetzlichen Anspruch auf Nachteilsausgleich in Bezug auf Prüfungen und Studienverlauf. Sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt sind sie vom Studium befreit, ohne dass ihnen daraus Nachteile entstehen sollen.

Weitere Infos beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: www.familienportal.de

www.klinikum-nuernberg.de

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